Schwindel und Allergie

Elektrolyte insbesondere Kochsalz, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphat können als Auslöser von Schwindel eine Rolle spielen. Die Endolymphe, eine Flüssigkeit die in den Ohrgängen eine wichtige Aufgaben übernimmt, kann über die Ernährung in ihrer mineralischen Zusammensetzung verändert werden und gegebenenfalls die Funktion des Gleichgewichtssinns ungünstig beeinträchtigen. Daneben stehen Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. Nahrungsmittelallergien unter dem Verdacht, Schwindel auszulösen, weil bei einzelnen Auslassversuchen die Symptome sich verbessern können.


Eine allergische Reaktion auf Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengift oder auch Metalle, Kosmetika, Duftstoffe und Zahnersatz (wie Amalgam) macht sich in vielen Lebenslagen bemerkbar.

Absoluter „Spitzenreiter“ unter den Allergien ist der Heuschnupfen, unter dem allein in Deutschland ­­ca. 10 Millionen Menschen leiden. Jeder dritte Pollenallergiker wird im Lauf seiner Krankheitsgeschichte zum Asthmatiker. Denn durch ein Nicht-Erkennen oder Nicht-Behandeln des Heuschnupfens verlagert sich die allergische Entzündung auf die unteren Atemwege und es kommt zum gefürchteten Etagen-Wechsel.

Pollenprognose von wetter.net

Testverfahren am Patienten

Bei den Allergietestungen wird ein kontrollierter Kontakt mit verdächtigen Allergenen herbeigeführt und dann die Reaktion auf die jeweiligen Stoffe beobachtet. Sehr häufig eingesetzte Verfahren sind:

  • Prick-Test: Die Testlösung wird aufgetragen und die darunter liegende Haut ganz leicht angeritzt. Sollte eine Allergie vorliegen, zeigen sich bereits nach etwa 15 Minuten an dieser Stelle runde Quaddeln.
  • Nasaler Provokationstest: Bei unklaren oder widersprüchlichen Ergebnissen kann ein nasaler Provokationstest erforderlich werden. Hierbei wird der Patient direkt dem Allergen ausgesetzt, indem das Allergen in die Nase (Effektorgan) eingebracht wird.

Video: Pricktest

Laboruntersuchungen

  • Allergenspezifisches IgE
  • Gesamt-IgE
  • Weitere Labortests

Im Blut können z. B. spezifische Antikörper oder Abwehrzellen mit Hilfe des „Rast-Tests“ nachgewiesen werden (empfehlenswert auch bei Kindern und schmerzempflindlichen Patienten).

Video: Bluttest

Hyposensibilisierung / Immuntherapie

Im Rahmen der Allergenspezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) wird nach einem bestimmten Zeitplan – schrittweise durch Spritzen oder Tropfen – die allergische Empfindlichkeit herabgesetzt und das Risiko, allergisches Asthma zu erwerben, gemindert.

Die Therapieform ist sehr effektiv bei allergischen Soforttyp-Reaktionen

  • Insektengifte (z.B. Wespe, Biene)
  • Pollen (z.B.Gräser, Bäume, Kräuter)
  • Hausstaubmilben
Tipps für Insektengiftallergiker:
  • Vermeiden Sie rasche und hektische Bewegungen, wenn Bienen und Wespen in der Nähe sind.
  • Gehen Sie nicht barfuß über Wiesen und meiden Sie die Nähe von Blumen, überreifen Früchten und Fallobst.
  • Meiden Sie farbige Blumenmuster und weite Kleidung, in denen sich die Insekten verfangen können.
  • Öffnen Sie Ihre Fenster erst abends oder bringen Sie Insektengitter an.
  • Verzichten Sie auf alle Düfte, die Insekten anlocken, wie Parfüm, Haarspray und duftende Hautpflegemittel.
  • Werden Sie trotz aller Vorsicht gestochen, versuchen Sie, den Stachel so schnell wie möglich zu entfernen.
Tipps für Milbenallergiker:
  • Reduzieren Sie alle „Staubfänger“ wie Teppiche, schwere Vorhänge, gepolsterte Sofas, offene Regale, Textiltapeten und Plüschtiere auf ein Minimum.
  • Verwenden Sie bei Ihren Kindern nur waschbare Plüschtiere.
  • Benutzen Sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt milben- und allergendichte Bezüge (über die Apotheke zu beziehen) für Matratzen.
  • Lüften Sie regelmäßig und sorgen Sie für trockenes und schimmelpilzfreies Umfeld (Luftfeuchtigkeit maximal 50 %).
  • Benutzen Sie ein bei 60° waschbares Kopfkissen und Oberbett.
  • Entfernen Sie Luftbefeuchter und Pflanzen aus Ihrem Schlafzimmer.
Tipps für Pollenallergiker:
  • Informieren Sie sich anhand des Pollenflugkalenders und über die Polleninformationsdienste, wann „Ihre“ Pollen am stärksten in der Luft vorhanden sind.
  • Schränken Sie Spaziergänge sowie Sport im Freien während der Pollenflugzeit ein und unterlassen Sie Gartenarbeiten wie Rasenmähen und das Umsetzen von Komposthaufen.
  • Da Pollenkörner gut an Kleidung haften, entkleiden Sie sich nicht im Schlafzimmer und trocknen Sie Wäsche nicht im Freien.
  • Waschen Sie abends Ihr Haar oder bürsten Sie es gründlich im Badezimmer aus – so verringern Sie das Einatmen der Allergene während der Nacht.
  • Entgehen Sie den Pollen durch geschickte Urlaubsplanung. Geeignete Ziele sind Hochgebirge oder Küstengebiete mit überwiegenden Seewinden.
Tipps für Nahrungsmittelallergiker

hier finden Sie eine umfangreiche Dokumentation über das Thema Nahrungsmittelallergie beim deutschen Ernährungsnetzwerk

Grundsätzlich gilt für Allergiker:

Vermeiden Sie das Rauchen, denn die ständige Reizung der Atemwege erleichtert den Allergenen den Angriff auf die Schleimhäute.

In Situationen, in denen sich ein Kontakt mit den Allergenen nicht vermeiden lässt, sollten Sie wirksame Medikamente bereithalten.